Die mitteleuropäischen Singvögel

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Überwintert im tropischen Afrika. Wegzug Ende August bis Oktober, Heimzug April-Mai.

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Gesang:

Vogelatlas 3.0

 

 
 

Ortolan
Emberiza hortulana
EMBERIZIDAE

£Beschreibung
$Größe 16.5 cm
$Gewicht 20-28 g
Gefieder mit zarter Färbung: warm braun gestreifter Rücken wie bei den anderen Ammern; Kopf, Hals und Schultern oliv graugrün, mit schwefelgelbem Bartstreif und Augenring; der Schnabel ist braunrosa und nicht graublau wie bei der Goldammer; die Beine sind auch braunrosa. Männchen im Prachtkleid: die graugrüne Brust kontrastiert mit dem pfirsichfarbenen bis braunroten Bauch; im ersten Winter noch stärker gestreift und gestrichelt. Weibchen: unterscheidet sich vom Männchen durch die gestrichelte Brust und das insgesamt gelblichere Gefieder. Jungvogel vor der ersten Mauser: Körperunterseite und Kopf sind deutlich gestrichelt, der Bartstreif ist noch schwach ausgeprägt. Der Ortolan singt von einer Baumspitze oder von anderer Warte; es gibt leichte individuelle Unterschiede bei den Strophentypen und regionale Dialekte. Ruhiger und zurückhaltender Vogel, der laufend und hüpfend seine Nahrung am Boden sucht. Zugvogel; brütet in fast ganz Europa außer auf den Britischen Inseln und in Nord- und Westskandinavien; in Mittel- und Westeuropa sehr lückenhaft verbreitet, teils im starken Rückgang durch die intensive Landwirtschaft.

Überwintert im tropischen Afrika. Wegzug Ende August bis Oktober, Heimzug April-Mai. Zugvögel können sehr fett sein und wurden früher, im Süden teilweise auch noch heute, zum Verzehr gefangen. Der Ortolan gilt in Deutschland als bestandsgefährdet und kommt nur noch sehr lokal vor.

£Lebensraum
Offenes Gelände mit teilweise vegetationsfreiem Boden, mit einzelnen Bäumen bestanden, so dass ein Angebot an Singwarten und Zufluchtsmöglichkeiten besteht. Im Norden des Verbreitungsgebietes oft in der Nähe von Feuchtgebieten: Kulturland mit Hecken und Gehölzen, Feuchtwiesen mit Weiden und Birken. Im Süden auf besonnten, warmen und trockenen Flächen; Getreidefelder, Heiden und steinige Brachen, Weinberge; im Gebirge Südeuropas bis über die Baumgrenze. Wird durch Straßen mit Alleen und Leitungsdrähten angezogen. Die Siedlungsdichte variiert.

£Nahrung
Samen, Knospen, zarte Blätter; während der Jungenaufzucht auch Insekten.

£Fortpflanzung
Baut in einer selbst gekratzten Bodenmulde unter einem Strauch oder einem kleinen Baum ein grobes Nest aus Halmen, das im Inneren mit feinen Wurzeln ausgekleidet wird. Legt 1-2-mal jährlich, Mitte Mai-Juni und Ende Juni-Juli, 4-6 bläuliche bis rosafarbene, schwarzbraun gefleckte und gestrichelte Eier von 20 mm Größe. Brutdauer 11-14 Tage, Nestlingszeit 10-15 Tage.


£Hörbeispiel
Rufe und fünf Strophenbeispiele von Männchen. Gesang wohlklingend.
 

   

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