Die mitteleuropäischen Singvögel

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Standvogel; brütet in ganz Europa außer in Nordskandinavien. Teilweise
überwintern in Mittel- und Westeuropa die Populationen aus dem nordöstlichen
Teil des Verbreitungsgebietes, in manchen Jahren zieht ein Teil der europäischen
Brutvögel südlich bis zum Maghreb. Wegzug August-November, Heimzug
Februar-Mai.

Wikipedia-Artikel

 

Rufe: ../Images/91 Bluthaenfling.jpg

Gesang:

blv1999

Kosmos 93

Jean_Roché_2004

Vogelatlas 3.0

 

 
 

Bluthänfling
Carduelis cannabina
FRINGILLIDAE

£Beschreibung
$Größe 13,5 cm
$Gewicht 15-20 g
Etwas kleiner als ein {Sperling}004, mit dunkelgrauem Schnabel. Rücken
matt dunkelbraun, Brust rahmfarben, mit gelblicher, gestreifter Kehle,
Handschwingen mit weißen Außensäumen, Schwanz gekerbt mit weißen
Kanten. Im Schlichtkleid unterscheiden sich die Geschlechter durch einen
intensiveren rosabeigefarbenen Ton auf der Brust des Männchens. Männchen im
Prachtkleid mit grauem Kopf, karminroter Brust, die im Frühjahr nach dem
Abnutzen der beigefarbenen Federsäume erscheint ; bei den Männchen im
zweiten Kalenderjahr ist die Färbung insgesamt noch nicht so intensiv.
Weibchen und Jungvögel : keine rote Färbung im Gefieder. Sie können
mit dem {Berghänfling}357 verwechselt werden, aber der Rücken ist
heller braun, die äußeren Handschwingen haben weißere Ränder und
die weißen Schwanzkanten sind schmaler. Die Jungvögel sind blasser als die
Weibchen, mit deutlicherer dunkler Strichelung.
Im Flug fallen der braune Rücken und die weißen Flügelfelder auf. Singt gut
sichtbar von einer Warte aus.
Geselliger und lebhafter Vogel, oft in Paaren oder in Trupps. Auf dem Zug
bildet er kleine geschlossene Schwärme und vergesellschaftet sich auf den Feldern
oft mit anderen Körnerfressern : {Ammern}034, {Grünling}354, {Finken}348,
{Feldsperling}344.
Standvogel; brütet in ganz Europa außer in Nordskandinavien. Teilweise
überwintern in Mittel- und Westeuropa die Populationen aus dem nordöstlichen
Teil des Verbreitungsgebietes, in manchen Jahren zieht ein Teil der europäischen
Brutvögel südlich bis zum Maghreb. Wegzug August-November, Heimzug
Februar-Mai.

£Lebensraum
Fast überall häufig, außer im Gebirge; bevorzugt offene, durch Büsche und Hecken
gegliederte Flächen mit kurzrasiger Vegetation : Kulturland, Heiden, Brachen,
Obstgärten, Weinberge.

£Nahrung
Nahrungssuche am Boden. Sämereien, vor allem von Kulturpflanzen, ferner
Insekten.

£Fortpflanzung
Das Nest befindet sich meist zwischen 0,5 und 1,5 m hoch in einem kleinen
Strauch, einem Ginster- oder Wacholderbusch, einem Weinstock oder im Heidekraut,
oft ist es gut einsehbar. Es besteht aus Reisern, Moos und Pflanzenmaterial, das
Innere wird mit Haaren, Wolle und feinen Wurzeln ausgekleidet. Legt 2mal jährlich,
im April-Mai und im Juni-Juli, 4-5 weißliche bis bläuliche, dunkelbraun oder
rotbraun getüpfelte Eier von 18 mm Größe. Brutdauer 12-13 Tage, Nestlingszeit
13 Tage.

£Hörbeispiel
Rufe, singendes Männchen und Rufe eines überwinternden Trupps.
 

   

Seite 91
Fotos und Klänge aus dem Kosmos-Naturführer "Singvögel" von Detlef Singer (2004), Tonaufnahmen Jean Roché