Die mitteleuropäischen Singvögel

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Teilzieher. Brütet in ganz Europa außer in Irland, Schottland und Nordskandinavien.
Die Vögel Nordosteuropas überwintern südlich und westlich bis zu den
Mittelmeerländern, die anderen Populationen sind Standvögel. Zugbewegungen
Oktober-November und im April.

Wikipedia-Artikel
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Gesang:

Kosmos 93

Jean_Roché_2004

Vogelatlas 3.0

 

 
 

Kernbeißer
Coccothraustes coccothraustes
FRINGILLIDAE

£Beschreibung
$Größe 18 cm
$Gewicht 42-62 g
Größer als die anderen Finkenvögel, mit kräftiger und gedrungener Silhouette,
großem Kopf und gewaltigem, konisch zulaufendem Schnabel, der im Sommer
bleigrau, im Winter hellbeige ist. Das Männchen hat einen rotbraunen Kopf, einen
schwarzen Kehllatz und einen grauen Halsring, der an der Brust nicht durchgehend
ist. Die Körperoberseite ist schokoladenbraun, die Unterseite warm braunrosa, die
Flügel sind schwarz, mit violett schillernden Federsäumen an den Armschwingen
und mit großem, länglichem weißem Fleck auf den Deckfedern; der kurze Schwanz
hat eine weiße Endbinde. Das Weibchen ist blasser als das Männchen, der Kopf
ist weniger rotbraun, die Armschwingen haben graue Federsäume. Die Jungvögel
haben eine bräunliche Körperoberseite, die beigefarbene Brust ist dunkel getüpfelt;
die Gesichtsmaske mit dem Kehllatz ist undeutlich oder gar nicht ausgeprägt, das
weiße Flügelfeld und das weiße Schwanzende sind schon vorhanden.
Beim wellenförmigen Flug sind der Kopf und der Hals etwas angehoben. Dabei
fallen die deutlichen weißen Flügelstreifen und der kurze Schwanz mit der
weißen Endbinde auf. Scheuer und heimlicher Vogel, der sich meist in den
Baumkronen aufhält und daher nicht leicht zu beobachten ist. Auffällig ist dagegen
seine Stimme, obwohl kein richtiger Gesang ausgeprägt ist.
Teilzieher. Brütet in ganz Europa außer in Irland, Schottland und Nordskandinavien.
Die Vögel Nordosteuropas überwintern südlich und westlich bis zu den
Mittelmeerländern, die anderen Populationen sind Standvögel. Zugbewegungen
Oktober-November und im April.

£Lebensraum
Nicht häufig. Mischwälder mit dichtem Unterholz, Parks und Gärten, Obstgärten.

£Nahrung
Vor allem Knospen und Insekten. Außerdem kann er mit seinem dicken Schnabel
die Kerne von Kirschen, Pflaumen und Oliven knacken, auch Eicheln, Bucheckern
und Samen von Hainbuchen und Eschen.

£Fortpflanzung
Brütet zwischen 1,5 und 10 Metern, manchmal bis 25 Meter hoch in Bäumen
oder Büschen. Das Nest besteht aus trockenen Gräsern, Zweigen und Wurzeln,
es wird durch einen Unterbau aus gröberen, abgebrochenen Ästchen getragen.
Legt 3-6 graue bis hellbläuliche, rotbraun und schwarz gefleckte und geschnörkelte
Eier von 24 mm Größe. Brutdauer 12-13 Tage, Nestlingszeit 11-14 Tage.

£Hörbeispiel
Singendes Männchen.
 

   

Seite 95
Fotos und Klänge aus dem Kosmos-Naturführer "Singvögel" von Detlef Singer (2004), Tonaufnahmen Jean Roché