Die mitteleuropäischen Singvögel

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Zugvogel ; brütet in Süd- und Westeuropa, lokal in Osteuropa, selten
auch in den warmen und trockenen Gebieten Deutschlands, z.B. an der Mosel. Häufigster Würger des Mittelmeergebietes. Überwintert im nördlichen
tropischen Afrika.

Wikipedia-Artikel
Rufe: ../Images/70 Rotkopfwuerger.jpg

Gesang:

Jean_Roché_2004

Vogelatlas 3.0

Alarmrufe, Rufe und 2 Gesangsbeispiele von Männchen mit Imitationen.

 

 

Rotkopfwürger
Lanius senator
LANIIDAE

£Beschreibung
$Größe 17 cm
$Gewicht 33-45 g
So groß wie ein {Neuntöter}326; insgesamt sehr bunter Vogel mit weißer, roter
und schwarzer Zeichnung. Über Stirn und Wangen zieht sich ein schwarzes Band,
Körperunterseite cremeweiß, Kopfplatte und Nacken sind rot, der Hinterrücken
ist grau, der Bürzel weiß, der Schwanz schwarz mit weißen äußeren Steuerfedern.
Das Weibchen ist blasser gefärbt als das Männchen, die weiße Zeichnung an
der Schnabelbasis dehnt sich bis auf Teile der Stirn aus. Jungvogel ähnlich wie
junger {Neuntöter}326, aber mit cremeweißer Zeichnung auf Schultern, Flügeldecken,
an der Basis der Handschwingen und am Bürzel. Die Unterart "badius" der
westlichen Mittelmeerinseln hat einen kräftigeren Schnabel und in allen Kleidern
wenig oder gar keine weiße Zeichnung an den Handschwingen und weniger
Weiß auf den Schultern. Sitzt oft auf einer Astspitze oder einem Pfahl auf
Beute an. Der sehr abwechslungsreiche Gesang enthält auch viele Imitationen.
Zugvogel ; brütet in Süd- und Westeuropa, lokal in Osteuropa, selten
auch in den warmen und trockenen Gebieten Deutschlands, z.B. an der Mosel.
Häufigster Würger des Mittelmeergebietes. Überwintert im nördlichen
tropischen Afrika.

£Lebensraum
Lichte Wälder, Macchie, Garrigue und Olivenhaine im Mittelmeergebiet,
Knicklandschaften, Weinberge, Parks und Gärten in der Nähe von Städten.

£Nahrung
Vor allem große Insekten, auch kleine Säugetiere, Jungvögel, Eidechsen und
Würmer.

£Fortpflanzung
Baut zwischen 2 und 8 Meter hoch in einer Astgabel in einem Strauch oder auf
einem Seitenast im Baum ein Nest aus Moos, Gräsern und Zweigen, das mit
Wolle, Haaren, Fäden und Spinnweben verfestigt und im Inneren mit
feinem Material ausgekleidet wird. Legt einmal, selten zweimal jährlich
von Ende Mai-Anfang Juli 5-6 rahmfarbene bis hellgrüne, braun und grau gefleckte
Eier von 23 mm Größe. Brutdauer 16 Tage, Nestlingszeit 19-20 Tage.

£Hörbeispiel
Alarmrufe, Rufe und 2 Gesangsbeispiele von Männchen mit Imitationen.
 

Seite 70
Fotos und Klänge aus dem Kosmos-Naturführer "Singvögel" von Detlef Singer (2004), Tonaufnahmen Jean Roché