Die mitteleuropäischen Singvögel

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Standvogel, in manchen Jahren invasionsartiger Einflug nordischer Populationen. Brütet in ganz Europa.

Wikipedia-Artikel
Rufe: ../Images/71 Eichelhaeher.jpg

Gesang:

blv1999

Kosmos 93

Jean_Roché_2004

Vogelatlas 3.0

Typische Rufe, Imitation eines Bussardrufes und andere Imitationen, singendes Männchen.

 

 
 

Eichelhäher
Garrulus glandarius
CORVIDAE

£Beschreibung
$Größe 34 cm
$Gewicht 140-190 g
Schöner Vogel von der Größe einer {Ringeltaube}200, buntester Vertreter der
europäischen Rabenvögel. Mehrere Unterarten sind bekannt, alle mit rosabraunem
Gefieder, schwarzen Steuer- und Schwungfedern, die Flügeldecken sind blau
und weiß gebändert, der Bürzel ist weiß. Die schwarz gestreiften Kopffedern werden bei
Aufregung aufgestellt. Flügelschlag unregelmäßig, mit breiten und abgerundeten
Flügeln. Von weitem wirkt der Flug schmetterlingsartig ; die Flugrichtung ist
meist unstet. Auf kürzeren Strecken im Unterholz oder an einer Lichtung fliegt
er weich und wellenförmig.
Außer den rätschenden und miauenden Rufen gibt er auch viele glucksende,
quietschende und andere Vögel imitierende Laute von sich. Gegen Ende des Winters
sammeln sich Trupps von bis zu 30 noch unverpaarten Vögeln, die zusammen
singen, sich gegenseitig verfolgen und balzen.
Geselliger, vorsichtiger und ruffreudiger Vogel; hält sich meist im Verborgenen.
Vor allem im Herbst häufig zu beobachten, wenn wandernde Trupps durchziehen
oder die einheimischen Vögel Eichelvorräte für den Winter sammeln und dabei
eifrig zwischen den Verstecken und den Nahrungsplätzen hin- und herfliegen.
Standvogel, in manchen Jahren invasionsartiger Einflug nordischer Populationen.
Brütet in ganz Europa.

£Lebensraum
Häufig. Laub- und Nadelwälder, manchmal Parks und Gärten, die oft in feuchtem
Gelände oder in der Nähe von Gewässern liegen. Auch in kleinen Wäldchen,
Fichten- und Kiefernschonungen, fehlt in reinen Tannenwäldern. Im Gebirge hängt die
Populationsdichte von der Höhenstufe ab; geht nicht über die Laubwaldzone hinaus.

£Nahrung
Allesfresser. Die Hälfte der Nahrung besteht aus Eicheln, die er auch für
den Winter sammelt und versteckt. Dabei kann er 6-9 Eicheln gleichzeitig
im Schnabel bzw. im Kehlsack transportieren. Außerdem Insekten,
Würmer, Jungvögel, Nüsse, Eßkastanien, Bucheckern, Kirschen, Samen.

£Fortpflanzung
Brütet verborgen in einem Wald oder Gehölz mit Laubbäumen, manchmal in der
Nähe menschlicher Behausungen. Baut zwischen 2 und 8 Meter hoch in
einem Dornenbusch oder einem großen Strauch ein flaches Nest aus
Zweigen, das von innen mit Wurzeln, Tier- und Pflanzenhaaren ausgekleidet
wird. Legt einmal jährlich Mitte April bis Anfang Mai 5-7 blaugrüne oder
gelbgrüne, hellbraun-grünbraun gefleckte Eier von 31 mm Größe. Brutdauer
16-18 Tage, Nestlingszeit 19-20 Tage.

£Hörbeispiel
Typische Rufe, Imitation eines Bussardrufes und andere Imitationen, singendes
Männchen.
 

   

Seite 71
Fotos und Klänge aus dem Kosmos-Naturführer "Singvögel" von Detlef Singer (2004), Tonaufnahmen Jean Roché