Die mitteleuropäischen Singvögel

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Brütet in den Alpen, im höheren Mittelgebirge und von Südskandinavien bis Rußland. Im Winter zum Teil umherstreifend.

Wikipedia-Artikel
Rufe: ../Images/72 Tannenhaeher.jpg

Gesang:

Kosmos 93

Jean_Roché_2004

Vogelatlas 3.0

Typische Rufe und singendes Männchen im Herbst.
 

 

 
 

Tannenhäher
Nucifraga caryocatactes
CORVIDAE

£Beschreibung
$Größe 32 cm
$Gewicht 150-200 g
Kompakter Vogel, mit großem Kopf und kräftigem Schnabel, insgesamt
etwas kleiner als ein {Eichelhäher}333. Erscheint von weitem grau, mit
grauschwarzen Flügeln und brauner Kopfplatte. Von nahem sieht man den
schokoladenbraunen Körper mit den weißen Flecken, die fast schwarze
Kopfplatte und den weißen Unterschwanz und die Endbinde. Flugbild wie ein
{Eichelhäher}333, aber mit kürzerem Schwanz. Fliegt stetig und schnell,
mit geradlinigem Flug und vorderlastigem Körper. Die sibirische Unterart
"macrorhynchus", mit etwas dünnerem Schnabel, wandert invasionsartig
Richtung Westen, wenn seine Hauptnahrung, die Samen der Sibirischen Zirbelkiefer,
nicht ausreichend vorhanden sind.
Zur Brutzeit heimlicher Vogel, sitzt aber oft auf der Spitze einer Fichte. Ansonsten
nicht scheu mit geringer Fluchtdistanz.
Brütet in den Alpen, im höheren Mittelgebirge und von Südskandinavien bis
Rußland. Im Winter zum Teil umherstreifend.

£Lebensraum
Nadel- oder Mischwälder, im Herbst auch Laubwälder.

£Nahrung
Allesfresser : in den Alpen Samen der Zirbelkiefer, Eicheln, Bucheckern, Nüsse,
Beeren, Insekten, Schnecken, kleine Säugetiere und Jungvögel. Versteckt
gesammelte Samen, vor allem Haselnüsse und Zirbelkiefersamen, die er im Winter
selbst unter einer mehr als einen Meter dicken Schneeschicht noch
wiederfindet. Für einen Vogel hat man bis zu 2500 Verstecke mit je 20-60
Samen gezählt, die er nicht wieder auffindet. Er sorgt damit für die Verbreitung von
Zirbelkiefer und Haselnuß.

£Fortpflanzung
Brütet zwischen 4 und 10 Meter Höhe in dichten Baumbeständen, meist in
Nadelbäumen. Baut ein voluminöses und tiefes, vierschichtiges Nest :
die Unterlage besteht aus Zweigen, dann kommt eine 2-3 cm dicke Schicht
aus Flechten, darauf folgt vermodertes Holz, und das Innere wird mit Flechten,
trockenen Gräsern, Moos, Haaren und Federn ausgekleidet. Legt einmal jährlich
von März bis Mai 3-4 grünliche, dunkelbraun und grau gefleckte Eier von
34 mm Größe. Brutdauer 18-19 Tage, Nestlingszeit 23-25 Tage.

£Hörbeispiel
Typische Rufe und singendes Männchen im Herbst.
 

   

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Fotos und Klänge aus dem Kosmos-Naturführer "Singvögel" von Detlef Singer (2004), Tonaufnahmen Jean Roché