Die mitteleuropäischen Singvögel

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Nördliche Vögel sind Zugvögel. Brütet in den Alpen und in Nordeuropa
(auf den Britischen Inseln, an den Nordseeküsten, in Skandinavien) bis zur Arktis.
Breitet sich in Deutschland auch im Binnenland aus. Überwintert südlich und
westlich bis Frankreich, ohne die Mittelmeeregion zu erreichen. Zugbewegungen
September-November und März-Mai.

Wikipedia-Artikel
Rufe: ../Images/90 Birkenzeisig.jpg

Gesang:

Jean_Roché_2004

Vogelatlas 3.0

 

 
 

Birkenzeisig
Carduelis flammea
FRINGILLIDAE

£Beschreibung
$Größe 12-13 cm
$Gewicht 12-13 g
Kleiner, wie ein {Bluthänfling}358 graubraun gestreifter Finkenvogel, mit kurzem,
spitzem gelblichem Schnabel und ähnlicher Silhouette wie ein {Erlenzeisig}353.
Mit roter Stirn, kleinem, charakteristischem Kinnfleck, weißem Bauch f
und dunklem, gekerbtem Schwanz. Beim Männchen sind Brust und Flanken rosa
getönt ; im Prachtkleid ist der karminrote Stirnfleck ausgedehnter, die Brust und
der Bürzel sind rosarot gefärbt; die Intensität der Färbung variiert individuell,
im frisch gemausertem Schlichtkleid ist sie ganz verschwunden. Das Weibchen
ähnelt im Winter dem Männchen, hat aber an der Brust keine rosa Färbung. Die
Jungvögel sind am Kinn gräulich und haben keine rote Stirn. Die skandinavische
Unterart "flammea" ist etwas größer und hat im Schlichtkleid eine hellere, grauere
Färbung, die Flügelstreifen sind weißer und der Bürzel ist heller. Die Unterart
"cabaret" aus den Alpen ist am Mantel eher braunbeige gefärbt; im Prachtkleid
erstreckt sich dieser Farbton bis auf die Brustseiten, die Mittelbrust bleibt weiß.
Die Unterart "rostrata" aus Grönland ist noch größer und kräftiger gestreift, mehr
beigebraun getönt und hat einen kräftigeren Schnabel mit angedeutetem konvexem
First, während er bei den anderen Unterarten gerade ist. Leichter, wellenförmiger
Flug, hängt sich bei der Nahrungssuche wie der {Erlenzeisig}353 kopfüber an
dünne Zweige.
Singt mit metallischer Stimme im Flug oder von einer Warte aus. Der Gesang setzt
sich aus schnell wiederholten Flugrufen und anderen Elementen zusammen,
auch aus Trillern, die an den {Grünling}354 erinnern. Lebendiger und geselliger Vogel,
brütet in kleinen Kolonien und vergesellschaftet sich nach der Brutzeit mit
{Erlenzeisigen}353, {Bluthänflingen}358 und {Zitronengirlitzen}351, um
in gemischten Trupps auf Nahrungssuche zu gehen.
Nördliche Vögel sind Zugvögel. Brütet in den Alpen und in Nordeuropa
(auf den Britischen Inseln, an den Nordseeküsten, in Skandinavien) bis zur Arktis.
Breitet sich in Deutschland auch im Binnenland aus. Überwintert südlich und
westlich bis Frankreich, ohne die Mittelmeeregion zu erreichen. Zugbewegungen
September-November und März-Mai.

£Lebensraum
Brütet in Mitteleuropa in offenen und halboffenen, gebüschreichen Gebieten.
In Deutschland fast überall in Gärten und auf Friedhöfen. Weiter nördlich
und im Gebirge in lichten Birken- und Weidenwäldern, im Koniferengürtel
(Lärchen) mit angrenzenden Bergwiesen. Geht im Sommer bis in 3000 m Höhe.

£Nahrung
Vor allem Birkensamen, außerdem andere Samen. Verfüttert während der
Jungenaufzucht auch kleine Insekten, ihre Eier und Larven.

£Fortpflanzung
Brütet in lockeren Kolonien in 2-7 m Höhe in Fichten oder Lärchen, manchmal
auch nur 0,9-1,5 m hoch in Erlen oder Weiden. Das Nest ist dick und sorgfältig
aufgeschichtet aus Reisig und Wurzeln für die Grobunterlage, dann folgen Halme
und Flechten für den Feinbau und schließlich Haare und Federn für die
Innenauskleidung. Legt 1-2mal jährlich, Ende Mai-Juni und im Juli 4-5 blaßblaue,
rotbraun und lila gezeichnete Eier von 16 mm Größe. Brutdauer 12 Tage,
Nestlingszeit 12-15 Tage.

£Hörbeispiel
Verschiedene Rufe und typische Fluggesänge von Männchen.
 

   

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Fotos und Klänge aus dem Kosmos-Naturführer "Singvögel" von Detlef Singer (2004), Tonaufnahmen Jean Roché